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Ca. 1930. Die Hauptstrasse Morsums, heute Terpstich 72, mitten
im Zentrum. Der Blick von der Pastor-Fenne (Wiese) auf den Dorfladen im
Haus Kayser(l.), heute das ehemalige Lokal Morsumer Kayser, eine dem Verfall preisgegebene Ruine. Rechts daneben die alte
Schmiede von August Merkel. Später baut er sein Wohnhaus rechts neben
seine Schmiede. Der Weg rechts führt zum Pastorat und zum Bahnhof.
Siehe auch die historische
Karte von Morsum

Im linken Teil des Hauses Kayser wird dieser Dorfladen betrieben.
Er ist drei Generationen lang in Betrieb: Boy Friedrich Kayser, Paul Gerhard
Kayser (*13.5.1897 30.8.19**) mit seiner Frau
Anna Catharina geb. Hansen (*1894 +22.12.1976) und Boy Sito Kayser. Links Gondeline Kayser,
Ehefrau von BFK, mit ihren Kindern Jenny und Paul.
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In einer Nische des Dorfladens der
Familie Kayser befand sich auch die Poststelle Morsum. Die Briefe
der Morsumer wurden hier abgestempelt.Später wurde ein separater
Raum mit eigenem Eingang für die Poststelle angebaut. Richtige
Postbeamte hielten dann den Betrieb aufrecht. Auf Nösse gab
es am Nössestrand in einer "Wärterbude" der
Sylter Dampfschiffahrtsgesellschaft, später im dortigen Restaurant
bis 1925 noch eine Posthilfsstelle, ursprünglich um die Postsäcke
der Eisbootpost abzufertigen. Unbekannt ist, ob die Posthilfsstelle
über einen eigenen Stempel verfügte. Heute gehört
Morsum zum Briefverteilzentrum 25. |
Boy Sito Kaysers Dorfladen ist um 1960 modernisiert worden.
Morsum,
Terpstich. Bevor die Bäckerei Heinrich Nielsen(*23.9.1893
2.12.1962) 1925 gebaut wird, ist Carl Boy Nissen Bäcker in Morsum
(Haus links, steht noch heute: Terpstich 74). Nielsen baut links von
der Nissen-Bäckerei seine neue Bäckerei (noch nicht auf dem
Foto). Rechts das Haus Kayser.

Ca. 1930. Der Blick aus Pastors Fenne (Wiese) nach links.
Man erkennt den Sylter Hof und die Bäckerei Nielsen (Mitte). Tochter
Lene heiratet später den Keitumer Bäcker Jens Ingwersen. Jetzt
betreibt beider Sohn Jürgen Ingwersen die Bäckerei.
1926. Der Sylter Hof.

1926. Der Sylter Hof.

Ringreiten anno 1911.

Ringreiten

1960. Der Morsumer Gesangverein.

Restaurant Nösse auf Morsum Kliff
Restaurant
Nösse. Hinter dem Tresen die Besitzerin Margarethe Ingwersen, später
verheiratete Bossen (Foto: Emma Scholz). Spätere Besitzer sind
: Carl und Erna Voss (ab 1952), Raabe und Dr. Feil (ab 1974), Jörg
Müller (ab 1984) und Ralf und Anne zur Brüggge (ab 1988).
(Quelle: Walter Glindmeier, Morsumer Häuser im Wandel der Zeit
1920 - 2002)

Gäste im Restaurant Nösse kamen per Pferdekutsche. Während des Winters im 1. Weltkrieg war im Restaurant Nösse eine Posthilfsstation untergebracht, die den Fernmeldeverkehr zum Festland sichern sollte.
Hier zu den historischen Dokumenten

Morsum Kliff, ca. 1910. Diesen Ort am Watt kann man vom Restaurant
Nösse aus in einem kleinen Spaziergang durch die Heide erreichen.
Das Morsumkliff ist ein in der Realität immer wieder beeindruckendes
und deshalb auch von Künstlern häufig gemaltes Motiv. Beim
Vergleich einer Reihe von Bildern mit stets ähnlichen Perspektive
über eine Zeitraum von mehr als 100 Jahren zeigen sich viele künstlerische
Perspektiven. Mal sind es vorrangig die situativen Lichtverhältnisse
(Helene Varges, Richard von Hagn, Hinrich Wrage), die die Besonderheit
des Werkes ausmachen, mal werden mit Fantasieprojektionen wie die eines
Wracks (Emil Neumann 1880), einer Frau in holländischer Tracht
(Heinrich Petersen-Angeln 1894) besondere Eindrücke hervorgerufen.

1894.
Morsumkliff.

1894. Morsumkliff. Onmouseover-Alternative 2007.
Man erkennt den Unterschied sofort: Ekke Nekkepenn, nordfriesischer
Meergott, ist umgezogen. Sein Gesicht, der nach hinten geneigte Kopf
im mittleren dunklen Kliffabschnitt ist auf dem Foto von 1894 gut erkennbar
(Keine Fotomontage!). Von hier aus, von ganz oben überblickte
er lange in aller Ruhe Vorland und Watt. Mittlerweile hat ihn die See
geholt. Vielleicht ist er auch in sie hinabgestiegen. Wie auch immer:
Er lebt jetzt im Watt vor Morsumkliff. Vermutlich taucht er irgendwann
irgendwo wieder auf. An Land stellt er bevorzugt den Mädchen nach.
Umsicht ist also weiterhin von Nöten.

Morsum 1925. Koko ist der Maler Friedrich Albin Koko-Mikoletzki (1887 – 1981). Während eines kurzen Aufenthalts auf Sylt wohnt er im Morsumer Pastorat. Sein Auftrag ist, Portraits für Peter Fix zu malen. Die Firma Peter Fix Söhne, Duisburg, baut den Hindenburgdamm von Sylt aus. Georg Lauritzen sagt zu diesem Bild:" Der hat die Stimmung am Kliff gut getroffen. So ist es da oft gewesen."

Morsum 1913. Schafe am Kliff mit Kurgast.

Morsum Kliff, ca. 1960. Spielende Kinder finden einen Heuler. Auf ihre Initiative hin wird er zur Aufzuchtstation gebracht.

Ca. 1900. H. Cordts, Betreiber der Morsumer Touristen Halle.
Das steht so über der Tür. Das Foto stammt von einem Touristen:
cand.med. Eichler. Bei dieser Hütte handelt es sich um die von
der Sylter Dampfschiffahrtsgesellschaft gebaute und betriebene "Wärterbude".
Sie stand an der Ostspitze der Insel, die auf alten Karten. z.B. von 1892, Näs-Odde genannt wird (Nössse-Odde). Der Begriff Odde "stammt aus dem Dänischen und bedeutet Spitze oder Vorsprung" (Quelle: Sylt-Lexikon). Solche Orte waren besonders geeignet, um den Schiffsverkehr mangels Hafen abzuwickeln. Schiffe konnten hier bei Ebbe trockenfallen und waren dann wegen des festen Sandbodens sogar wie in Morsum Odde im Süden mit Pferd und Wagen erreichbar (vgl. Meinert Kamp, Keitum, Sölring Foriining, Jahresbericht 1994). Die Wärterbude Nösse Odde diente der Abwicklung des Postverkehrs
in Zeiten des
Eisbootverkehrs mit dem Festland. Sie war deshalb ursprünglich
nur im Winter oder bei Niedrigwasser in Betrieb. H. Cordts war seit 1892 Posthilfsstelleninhaber.
Er wohnte in Klein Morsum. Nach seinem Tode übernahm Andreas Simonsen
seine Aufgabe. 1914 beantrage das Wasserbauamt in Husum wegen des beginnenden
Dammbaus die Umwandlung in eine dauerhaft betriebene Posthilfsstelle.
Im ersten Weltrieg bestand das Militär auf dem Dauerbetrieb der
Posthilfsstelle. Sie erhielt 1915 einen Telegrafenanschluss und wurde
von Postschaffner Thiessen aus Westerland betrieben und mit seiner Familie
bewohnt. Wegen der Überflutungsgefahr wurde sie am 1.11.1916 in
einen Wohnraum des Restaurants Nösse verlegt. Durchgeführt
wurden die Verlegungsarbeiten von Schaffner Thiessen, der im Leitungsbau
ausgebildet war. Nach dem ersten Weltkrieg war die Posthilfsstelle aus
militärischer Sicht nicht mehr erforderlich. Sie wurde deshalb
am 27.11.1918 geschlossen. Die Lage dieser Wärterbude ist vermutlich
am Ende des Sandwegs ganz im Nordosten von Nösse. Dieser Weg ist schon auf einer Karte von 1878 verzeichnet. Die Entfernung zwischen dem später gebauten Restaurant Nösse und diesem Ort beträgt einen Kilometer, so wie in der Korrespondenz zwischen dem Kaiserlichen Postamt in Keitum und der Kaiserlichen Oberpostdirektion in Kiel 1914 beschrieben. Der Standort der Wärterbude macht als Ausgangspunkt für die Eisschiffahrt Sinn, weil er sehr nahe an dem hochwassersicheren Höhenzug von Nösse liegt. Er ist auf dieser
Karte nicht ausdrücklich verzeichnet.
Historische
Karte von Morsum/Sylt (Stand 1878)
Schriftverkehr des Kaiserlichen Postamts Keitum zur Posthilfsstelle

Ca. 1960. Gasthaus Morsumkliff. Der vielen Reiter wegen könnte
es sich um
Ringreiten handeln. Geritten wurde rechts vom Gasthaus. Foto rechts:
Der vorletzte Wirt des Morsumkliff (1957 - 1978) war Jens Heicksen,
Bruder von Magda
Lauritzen geb. Heicksen. Danach übernahmen Thelma Bullock
geb. Heicksen und ihr Ehemann Jimmy das Lokal.
Um 1900. Das Gasthaus Morsumkliff war unsprünglich ein altes
Friesenhaus und ein kleines Lokal für den dörflichen Bedarf.
Es wurde erst später aufgestockt und zum Hotel umfunktioniert.
Foto:Andreas Müller

Die Vergrößerung zeigt die Familie Petersen, die damaligen
Besitzer des Gasthofs Morsumkliff: Links vom Eingang stehen Adalbert
Petersen (*9.11.1868) und seine Ehefrau Inken Petersen geb. Föh
(*20.5.1870). 2.v.r. Adalbert Petersens Mutter Inken Petersen geb. Sörensen
(*6.4.1821 +3.5.1908). Ihr Ehemann Paul Petersen (*12.9.1820 +16.10.1893)
ist der Gründer der Gaststätte. Er erhielt am 19. Mai 1859
vom königlichen Landvogt auf Sylt die Schankerlaubnis. Kurz danach,
am 24.6.1859 haben Paul Petersen und Inken damals noch Sörensen
in Morsum geheiratet. Bei den Kindern auf dem Foto handelt es sich vermutlich
um Kinder von Adalbert und Inken Petersen. Sie hatten folgende Kinder:
Karl, Andreas (*28.6.1903), Inka (*23.11.1906 +10.1.1996), Paul, Lina
und Lisbeth. Rechts vom Eingang steht vermutlich eine Angestellte des
Gasthofs.
Foto und Personendaten: Andreas Müller

Im Gasthaus Morsumkliff wurden viele Feste gefeiert. Halbrechts vorn
tanzen Magda
und Andreas Lauritzen. (ca. 1960)
Jens Booysen berichtet 1828, dass Vergnügungen der Einwohner, insbesondere
junger Leute, darin bestehen, sich "des Winters einmal die Woche
.. am Abend zu einem Tanz zu versammeln und nach einer, höchstens
zwei Violinen recht nach Herzenslust zu zanzen, wobei aber weder gezecht
wird, noch sonstige Ausgelassenheiten stattfinden."

Silberne Hochzeiten wurden etwas ruhiger gefeiert.

Der Stuben-Laden von Frieda Henningsen in einem Friesenhaus gegenüber
vom Morsumer Bahnhof. Klicken Sie aufs Foto, um sich im Laden geauer
umzusehen.

Schon während des Dammbaus wurden die Häuser gegenüber
vom Bahnhof Morsum gebaut. Sie dienten zunächst der Unterbringung
der Bauleitung. Später wohnten dort Bahnbeschäftigte.

Morsum, ca. 1920. Das Pastorat (r.)

Morsum,
ca. 1920. Die Kirche Sankt Martin. Hier wird seit 1651 über
die Gemeinde Buch geführt. "Sie wurde in der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts erbaut und ist die älteste Kirche auf Sylt. Seit ca. 1500 sind 25 Prediger bekannt und namentlich auf Gedenktafeln in der Kirche festgehalten." Glindmeier 2002, S. 292

"Aus Dankbarkeit für die Führung durch Morsum am 1. Oktober 1925. Otto Pinne"

Morsum o.J.
Pastor Johler am Eingang der Morsumer Kirche. Seine Begleiter sind nicht
bekannt.
Eine Spekulation nach Auftreten und Aktenhinweisen. Es könnte sich um Propst W. Steffen (l.) aus Tondern handeln (tätig bis 1920) und Küster Hansen (tätig bis 1919). Der Propst war auch "Königl. Schulinspektor", Küster Hansen auch als Lehrer tätig. die unmitttelbare Schulaufsicht lag bei Pastor Johler. Ein solches Treffen ist am 19.3.1913 dokumentiert.

Morsum, November 1923. Dieses Einschreiben erreicht Pastor Johler in Morsum. Wegen der Inflation und des Werts einer Briefmarke von 5 Millionen Mark reicht der Briefumschlag nicht aus, um alle notwendigen Marken aufzukleben. Auch die Rückseite des Briefs und der Marken ist beklebt. Später kosten einzelne Briefmarken auch schon mal 5 Milliarden Mark. Manche Morsumer wie Julius Matzen und seine
Frau Ohmine geb. Thaysen verlieren ihre Ersparnisse, die sie in Anleihen angelegt haben.

Morsum, ca. 1920. Pastor
Hans Johler fotografiert seine Kirche von oben
...(der Orgel-Empore)
...und von unten. Bis heute ist das Innere der
Morsumer Kirche mehrfach umgestaltet worden.-

Morsum, ca. 1932/33. Der Innenraum ist umgestaltet worden.
Pastor Urban Flor klagte um 1730 über die rohen Sitten in der Morsumer
Kirche, besonders bei Hochzeiten: Man hat zu Hochzeiten "Brandtwein
mit in die Kirche genommen, sich toll und voll gesoffen, geschrien,
geraset, getantzet und geschossen, daß man sein eigen Wort in
der Kirche kaum hören" konnte. "Man hat (an gewöhnlichen
Sonntagen) nach der Predigt zu plaudern auf den Kirchhof hinausgegangen
und dann nur innerhalb der Kirchthür im Gang so lang wieder hineingelaufen,
biß der Segen gesprochen." (C.P.Hansen, S. 160f)
Auch Hannes Hebbeln, Junglehrer in Morsum, der Ostermontag 1922 in Vertretung für Pastor Johler einen Lesegottesdienst hielt, war von der Reaktion der Gottesdienstbesucher enttäuscht:"Ich glaubte, meine Sache gut vorbereitet und gut gemacht zu haben, aber die Leute hörten leider nicht zu...In der kalten Kirche, großer Raum, kahl und weiß, nur etwa 65 Besucher, die sich im Raum verlieren. Kein Interesse, nur gleichgültige Gesichter, ernst und eisern, kein Interesse." (Brief von Hebbeln vom 21.4.1922). Hebbelns Bibeltext:
Tod, wo ist dein Stachel, Hölle, wo ist dein Sieg? verarbeitete er -wie er schrieb- nicht kirchlich-dogmatisch, sondern freireligiös."Die Kirche dem Pastor, Lebensreligion jedem Menschen! Das Mottol unseres Lebens ist: Zum Kämpfen geboren - zum Siegen erkoren!"
Pastor Johler kommentierte Feddersens Erfahrung ihm gegenüber mit den Worten, das sei immer so, das sei die Andacht, Versunkenheit; "Kein Interessebekunden, keine flammenden Augen, die passen nicht
in die Kirche."

Morsum, ca. 1920. Die Kirche mit der alten Schule mit Blick nach Süden. Bis 1919 wurde die Ortsschulaufsicht durch die jeweiligen Pastoren ausgeübt, danach durch ministerielle Verfügung der kirchlichen Obhut entzogen. Piening, S. 62

Morsum, ca. 1920. Die Kirche mit der alten Schule (links) mit Blick nach Norden.

Morsum 25.8.1924. Dr. Andreas Nielsen fotografiert Schule und Kirche.

Morsum, ca. 1960. Ganz nebenbei präsentieren Morsumer anlässlich
des Gottesdiensbesuchs ihre todschicken Autos. Das Innere der Kirche
zu jener Zeit zeigen die folgenden drei Fotos. Der damals freie Blick
zum Ostfenster hinter dem Altar wirkt auf mich angenehm bescheiden und
illuminiert das pastorale Geschehen während der Vormittagsgottesdienste
sehr stimmungsvoll. Damit würdigt man gleichzeitig die besondere
architektonische Leistung der Erbauer der Kirche Sankt Martin.

Links der Flügelaltar von 1738.



Vor
1913. Die Morsumer Kirche mit Empore auf der linken Seite. Sie wird anlässlich der Grundsanierung 1932/33 vollständig entfernt.


Eintrag von Pastor Bahnson in das Poesiealbum von Alma Simonsen. Umschrift von Karin Lauritzen. Das Poesiealbum enthält insgesamt 17 Einträge, überwiegend von MitschülerInnen.

Ein Vorgänger von Pastor Hans Johler
in Morsum: Friedrich Christoph Carl Hasselmann aus Schleswig (Pastor
in Morsum 1901 - 1905) Unmittelbarer Vorgänger war:
Richard Carl Eduard Schacht aus Westerhever (1905 - 1912). Von 1913
- 1927 war Daniel Gustav Hans Johler Pastor in Morsum. Seine Nachfolger:
Dr. Otto Glöckner (1928 - 1935), Hans Friedrich Joh. Ingwers (1945
- 1969), Jochim Hartung (1969 - 1996) Ekkehard Schulz. In der pastorenlosen Zeit von 1935 - 1945 wurde die Kirche vom Keitumer Pastor mitbetreut. Gegenwärtig ist Dr. Christiane Eilrich Pastorin in Morsum.

Brautpaar.
In der Zeit bis zum Dammbau und der damit einhergehenden Expansion des
Tourismus litt Sylt unter einem starken Frauenüberschuss. Grund
dafür waren die starken Männerverluste durch die gefährliche
Seefahrt. So ertranken z.B. allein am 15.3.1744 mittags 12 Uhr mit dem
Schiffer Theyde-Bohn aus Klein-Morsum 84 Sylter, die auf dem Weg nach
Amsterdam waren, um sich dort als Seefahrer zu verdingen. 55 der Ertrunkenen
stammten aus Morsum, das im Jahre 1745 738 Bewohner hatte. Geprägt
durch den Schiffsuntergang weist die Statistik das Mißverhältnis
von 282 Männer und 456 Frauen aus (C.P.Hansen, S. 184f). Da die
Seefahrt gerade die jeweilige Vatergeneration besonders beschnitt, spricht
Hugo Krohn von einer "weitgehenden Brachlegung der Gebährkraft."
(Krohn, S. 161)

Morsum 18.5.1928. Hochzeitszug.
Weil Kutschen oder gar Autos in ausreichender Zahl nicht zur Verfügung
standen, gingen Brautpaar und Gäste üblicherweise in einem
Hochzeitszug gemeinsam zur Kirche.Hier im Bild heiraten Karl Fink (* 28.05.1902 in Friedrichskoog bei Hoyer
+ 25.03.1994 in Morsum) und
Inken Margarethe Thiessen (* 11.06.1905 in Morsum
+ 09.10.1988 in Morsum).

Morsum, 8.12.1919. Anni Hoffmann feiert Geburtstag. Mit eingeladen ist Elwine Johler, die Frau des Pastors (obere Reihe 2.v.l.).


Frohes Fest! Morsum, ca. 1930.
In einem Brief vom 27.10.1780 schreibt Seefahrer Schwen Bundis aus Morsum
von Bord seines Schiffes dem Zeitgeist entsprechend seinen Kindern:
"Bey dem Antritt Eurer Reise in die Welt seid vorsichtig in Euren
Handlungen. Ihr habet auf den Beyfall der Welt keine begründete
Ansprüche, daß ihr mit Recht zürnen dürfet, wenn
man Euch denselben nicht bey allen Gelegenheiten zustehet. Ein kluges
Mißtrauen gegen Euch selbst bewahret für die Thorheiten des
Stolzes und für die schädlichen Folgen der Vermessenheit.
Bedenkt, daß Ihr dem Gemeinwesen gehöret, und nicht Euer
Brod essed, um gemächlich zu leben, sondern in seinem Dienste zu
arbeiten. Gehet allzeit den geraden Weg; thuet Recht und dann scheuet
Niemand. Sorget nicht ängstlich dafür, wie Ihr Euer Glück
in der Welt machen solltet; sorget dafür, daß Ihr geschickte
Leute und gute Christen werdet, so findet ihr unfehlbar den euch von
Gott bestimmten Platz in der Welt. Machet Euch auch bey Eurer größten
Redlichkeit auf Veränderungen des Glücks und auf manche widrige
Fälle gefaßt. Zuletzt, meine Lieben, und das liegt mir am
meisten am Herzen: Fürchtet Gott! Ehret den König und die
Obrigkeit!"

Schule
in Morsum um 1920. Das Haupthaus mit Lehrerwohnung wurde 1836 gebaut,
der Nebenflügel 1858. Hier wohnte von 1922 bis 1945 Lehrer Karl Kruse (* 25.05.1890 in Brokdorf im Kreis Steinburg
+ 26.03.1966 in Morsum) mit seiner Familie im Giebelzimmer. 1948 zog Lehrer Ewald Bensel (* 1911 in Insterburg, + 1983) in die Wohnung. Lehrer Erich Cornehl ( * 23.07.1898, + 13.05.1970) wohnte im Pastorat, solange Morsum keinen eigenen Pastor hatte (1935 - 1945). vgl. Glindmeier 2002, S. 58, 106.
Lehrer Hannes Hebbeln beschreibt in einem Brief an seine Frau seinen Abschied von der Morsumer Schule:


Morsum ca. 1920. Lehrer Hannes Hebbeln mit seiner Schwester Margareta Hebbeln und Pastor Hans Johler vor der Morsumer Schule.

Hans und Elwine Johler (l.) mit Junglehrer Feddersen am Klavier. Daneben stehend Lehrer Hannes Hebbeln, der die Insel verlässt, um sich zum Mittelschullehrer weiter zu bilden. Unten rechts seine Schwester Margareta, die ihm den Haushalt führt. Diese Rolle nimmt sie auch für Lehrer Feddersen wahr, bis sie auf ihren elterlichen Hof in Hademarschen zurückgerufen wird. Sie bleibt bis zu ihrem Tod Elwine freunschaftlich verbunden. Es gibt eine lange Korrespondenz zwischen den beiden.
Margarete Hebbeln kommt wie ihr Bruder von einem Hof in Hademarschen. Sie hat nicht geheiratet. Immer wieder wird sie bei Geschwistern gebraucht, die auf verschiedene Höfe geheiratet haben. Kinder müssen betreut werden, auch ihre eigenen Eltern im Altenteil. Überliefert ist von ihr folgender Reim, der ihre persönliche Situation mit viel Witz beschreibt:
To Bed, to Bed,
wer`n Levsten hätt.
Wer keenen hett
mutt ok to Bed.
Mit`m Kissen in Arm
is ock schön warm.
Roland Johler war öfter in den Ferien bei Margarete in Hademarschen auf dem elterlichen Hof zu Besuch. Es gefiel ihm, weil dort viele Kinder lebten, mit denen er spielen konnte. Karin Johler kam nur gelegentlich mit. Sie erinnert sich daran, dass Margaretes Mutter immerzu Strümpfe strickte. Es gab viele Füße zu bestrumpfen.
Morsum 1918. Klasse 1: 39 SchülerInnen aus den jüngeren
Jahrgängen, die gemeinsam unterrichtet wurden.
obere Reihe (v.l.): Christian Nielsen, Heinrich Thevagt ,
Friedrich Thießen, Anton Schmidt, Walter Lorenzen, Peter Henningsen,
Jennes Simonsen, Andreas Thießen, Erwin Matzen.
2. Reihe: Boy Bohn, Jens Petersen, Karl Nissen, Martin Jensen,
Konrad Boysen, Wilhelm Thevagt, Max Simonsen, Carl Andersen, Carl Ball,
Bernhard Jürgensen
3. Reihe: Magnus Henningsen, Magda Heicksen,
Christine Nissen, Inken Thießen, Anna Petersen, Karl Thevagt,
Marie Henningsen, Helene Thevagt , Bertha Petersen, Ose Cornelissen,
Paul Knittel
untere Reihe: Julchen Jepsen, Alice Malzan, Erna Howold, Erasmine
Hansen, Christian Klint, Luise Thevagt, Ella und Johanna Schwarz.
Lehrer ist vermutlich Peter Hansen
Lehrer Karl Kruse (*25.5.1890 - +26.3.1966) in der Morsumer Schule 1929.

Morsum, ca. 1929. Klassenzimmer in der Schule vor dem Umbau.
Sie wurde 1705 als erste öffentliche Schule auf Sylt auf Initiative
von Pastor Flor erbaut. Die "kurzsichtige und engherzige"
Morsumer Bevölkerung versuchte mit allen Mitteln, den Bau zu verhindern.(C.P.Hansen,
S. 111).
Booysen berichtet, dass um 1828 jeweils 2 Lehrer in Morsum tätig
waren: Der Küster und ein Seminarist als Unterlehrer. Bis 1790
wurden gewöhnlich bedürftige Seeleute als Schullehrer eingesetzt,
Leute, die "sonsten nicht zu gebrauchen" waren. Entsprechend
fiel der Untericht aus: Auswendiglernen im Gesangbuche, "Buchstaben
machen, was man schreiben nannte, Zahlen machen, was man rechnen nannte"(S.72).
Eine positivere Sichtweise des Schulwesens vor Errrichtung öffentlicher Schulen beschreibt Meinert Nielsen, seit 1951 Lehrer der einklassigen Archsumer Volksschule
Archsum in seiner Schrift 200 Jahre Archsumer Volksschule 1761 - 1961: Auch vor Gründung der Volksschule gab es "schon jahrelang vorher wie in allen Dörfern der Insel eine Privatschule, die aber nur den Winter über durchgeführt werden konnte, weil Kapitäne die Lehrer waren, und sie waren den Sommer über auf See. Unterrichtet wurde vorwiegend in Rechnen und Navigation. Gelegentlich kam auch das Lesen und Schreiben dazu. Sofern ein älterer Seemannn zur Stelle war, wurde auch sommertags unterrichtet.... 1762 wurde in Tondern ein Lehrerseminar errichtet... Es ist anzunehmen, daß um 1780 endgültig Schluß war mit den Privatlehrern."
Fotos rechts: Schulausflüge der Morsumer
Schule |
Oben: 1. Mai
unten: |

C.P.Hansen bedauert das Los der Sylter Lehrer. "Arm zu sein, ist
sehr betrübend auch für den Lehrer, raubt ihm so leicht Muth
und Kraft zu seinem undankbaren Berufe. ... Trockenes Brot essen und
Wasser trinken, Fasten und Frieren sind für ihn nicht unerträglicher
als für andere Dürftige. Jedoch Rechte zu haben, durch Gesetz
und Landesfürsten gegeben, und denoch sein ganzes Lehrerleben hindurch
erfahren müssen, daß dieselben ... fortwährend gekränkt,
ja wohloft gar verhöhnt werden,...das übersteigt auch zuletzt
die Geduld eines noch so philosophischen Lehrers." (S. 167f)
"Mein Großvater Peter Hansen hatte als Lehrer und Küster in Morsum die Wohnung in der Schule, wozu auch ein Viehstall gehörte. Er bekam ihn von der Gemeinde gestellt, um mit etwas Viehhaltung sein Gehalt aufbessern zu können. Nun war der untere Teil der der zweiteiligen Stalltür so schadhaft geworden, so daß er erneuert werden mußte. Ein Tischler im Ort sollte diese Tür erneuern und wollte dafür 5 Reichsmark haben. So kam der Gemeinderat mit Pastor Johler zusammen, um diesen Auftrag zu genehmigen. Die Gemeindevertreter taten sich sehr schwer und meinten 5 Mark sei doch viel Geld dafür und diskutierten, ob man die Gemeinde damit wohl belasten könne. Es ging hin und her und man kam zu keinem Ergebnis. Da wurde es Pastor Johler wohl zu dumm und er sagte, wir haben hier noch mehr zu besprechen und damit wir weiterkommen:"Hier habt ihr eure 5 Mark!" Damit warf er ein Fünfmarkstück auf den Tisch. Die Herren von der Gemeindevertretung steckten dieses Geld beflissentlich ein. Küster Hansen war darüber sehr empört und er soll zuhause noch den ganzen Abend gesagt haben:"Und sie haben es genommen! Und sie haben es genommen!" (Berthin Hansen)
 
Eintrag von Lehrer Peter Hansen in das Poesiealbum von Alma Simonsen. Umschrift von Karin Lauritzen.

Morsum, Mai 1929. Die Schule wird umgebaut.

Ca. 1936. Morsumer SchülerInnen voller Optimismus.
Gefallen im 2. Weltkrieg.
4.v.r. Erk Lauritzen, jüngerer Bruder von Georg
Lauritzen. Erk überlebt den 2. Weltkrieg. Als Fallschrimspringer
muß er u.a. über Kreta abspringen. Später wird er Landwirt
in Morsum.


Üüs Jungenstir: Liedtext von Max Bossen, Vertonung
Lehrer Karl Kruse.
Max Bossen (*5.3.1888 in Westerland 3.11.1958 in Morsum) war Sylter
Heimatdichter, schrieb viele Lieder, Verse und Komödien in friesischer
Sprache. Max Bossen wohnte mit seiner Frau Emma geb. Petersen im Haus, das heute als Fränkische Weinstube bekannt ist. Er schrieb auch viele friesische Theaterstücke. vgl. Glindmeier 2002, S. 170 Karl Kruse (*25.5.1890 in Brokdorf 26.3.1966 in Morsum),
Lehrer in Morsum, war u.a. 40 Jahre lang Chorleiter des Männergesangvereins
in Morsum.
Das Lied wird hier auch bald zu hören sein!
(Original-Noten: Emma Scholz)
Morsum. Schülerinnen kommen zum Gratulieren. Geehrt werden
Karl und Mitje Nissen. Im Hintergrund links die Lehrer Erich
Cornehl und Ewald Bensel. Schülerinnen (v.l.): Letty Jürgensen,
Brunhilde Voss (Fink), Hilde Laabs (Heicksen), Ulla Knitttel,
Gerda Litzkow (Bartling), Marianne Lorenzen.

Morsum, ca. 1930. Kinder spielen Ball.

Archsum, o.J. Sievert P. Saxen passt in diese Bilderreihe, denn er war von 1859 - 1872 Lehrer im Nachbardorf Archsum. Er wohnte in der Lehrerwohnung der Schule. 1871 erlebte er noch die Fertigstellung des neuen Klassenraumes als Anbau an seine Dienstwohnung. (200 Jahre Archsumer Volksschule) Das Foto ist in Husum gemacht worden, bei Otto Koch in der Süderstraße 152.

Morsum, ca. 1925.
Mein Haus, meine Tiere, meine Maschinen, meine Familie und Ich.

Jens Booysen, Beschreibung der Insel Silt, Schleswig
1828: Nachdruck 1976 herausgegeben von Manfred Wedemeyer, Schleswiger
Druck- uind Verlagshaus, S. 85f
Nach Booysen

Der Misthaufen, Gerätschaften, Knubbelpflaster.
Sylt, ca. 1920.
Das gute Geschirr im Friesenhaus.
Ausgewanderte Morsumer schicken Fotos nach Hause:

Karl Christiansen bei seiner Tochter Thea. Mein Schwiegersohn und
Lothars Farmerhaus 1/4 Meile (englisch) bei Nord Lemoore in Tulare County,
California.
Elisabeth Westmore belegt in Ihrem Buch Auswanderer von Sylt 1867 - 1914 für diesen Zeitraum allein aus Morsum 95 Auswanderer. Die meisten zieht es in die USA. Insgesamt werden 590 Auswanderungen von Sylt dokumentiert.

Mr. Luskenbild, Anton und ich.

Sylter in den USA, ohne Ortsangabe. Möglicherweise handelt es sich
um Julius Matzen (l.). Vgl. die folgenden Fotos.

1893. Morsumer in Iowa. Es dürfte sich um Christian
Matzen und seine Frau Clara Zinke (* 08.03.1872 in Minnesota
+ 13.01.1946 in Alameda) handeln: oo 1893. Quelle Emma Scholz. Christian Matzen ist am 26.1.1868 in Morsum geboren und am 3.8.1950 in Oakland/Kalifornien gestorben. Er reiste mit 15 am 20.5.1883 von Hamburg an Bord der Bohemia als Zwischendeckspassagier nach New York. Ankunft 5.6.1883, Einbürgerung 1889. Sie bekommen dre Kinder: Elsie *1895, Irene *1897 und Rosella *1903.Als Berufe gibt er an:Landmann (1893), Tischler (1900 und 1930), Pensionsbetreiber ab 1910. Westmore, S. 193f.
Christian
Matzen, Amerika-Auswanderer auf Besuch in seiner Heimat Morsum, steht
vor dem Haus von Ferdinand und Mathilde Jensen, heute Lüger Wal 7. Kutscher ist Friedrich
Lorenz Petersen. Bildunterschrift: "Hing sich später auf."
Neben ihm sitzt Anton Jensen. Mathilde Jensen (*1890) ist eine geborene Matzen. Vgl. Glindmeier S. 244
Dieses
Foto zeigt lt. Andreas Lauritzen Julius Matzen.
Julius Matzen ist am 1.12.1877 in Morsum geboren, im Alter von 15 Jahren 1893 ausgewandert
und wohnhaft in Milwaukee Ward 17 , Milwaukee, Wiskonsin. Dort wohnt
er lt. Volkszählungsunterlagen von 1900 in einem Haushalt mit Chrit
Matzen,32, Clara Matzen, 27, Elsa Matzen, 5, Irene Matzen,
3. Julius Matzen heiratet am 16.6.1906 die Morsumerin Jensine Christine Feddersen. Sie haben zwei Töchter: Alice (1907) und Thelma (1909). Lt. Elisabeth Westmore kam Julius Matzen wieder nach Morsum zurück und wurde dort "Julius Dollar" genannt.
Jensine Christine Feddersen (* 19.04.1879 in Morsum
+ 18.08.1948 in Morsum), die Ehefrau von Julius Matzen.

1919. Identifizierung des Julius Matzen zum Zwecke der Passausstellung
Identifizierung durch einen Bekannten von Julius Matzen aus dem Jahre
1919 zum Zweck der Passausstellung.

Passantrag von Julius Matzen aus dem Jahre 1919

Austin, Ill. Bei dem Mann handelt es sich vermutlich um einen der beiden Nissen-Brüder, die von ihrem Geburtsort Morsum in die USA auswanderten und beide auch in Austin, Illinois gelebt haben. Sie betrieben dort ein Kolonialwarengeschäft. Lütje Heinrich Cornelius Nissen (*15.6.1864 in Morsum +7.4.1940 in Austin, Ill., °° 19.11.1892 in USA Helen Nellie Rennie Gerrard, 3 Kinder) oder Nicolaus Christoph Nissen (*29.1.1861 in Morsum +14.1.1941 in Ocean Springs Mississippi, °° 1891 Sarah Campbell, 4 Kinder)

Stephen Claas Bohn *4.10.1849 in Morsum +30.9.1931 in den USA fährt am 10. November 1893 von Hamburg an Bord der "Moravia" nach New York. Ankunft 25.11.1893. 1906 reist er von Bremen mit der "Grossen Kurfürst" ein zweites Mal nach New York, offensichtlich nach einem Besuch in seiner Heimat. Über eine Heirat und Kinder ist nichts bekannt. Er lebt lt. Volkszählungsunterlagen 1920 in New Holstein, Calumet, Wisconsin, Untermieter der Familie Pauley und 1930 in Fond du Lac, Wisconsin. Die im Foto genannte Stadt Milwaukee ist die größte Stadt im Bundesstaat Wisconsin. Auch sein Bruder Boy Steffen Bohn wandert 1895 in die USA aus. Er lebt in Des Moines, Iowa und ist Fotograf. Quellen: Bildzuordnung von Emma Scholz, Text Elisabeth Westmore S. 52f
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Üüs Söl’ring Lön’
 August Merkel, *26.12.1899,
18.8.1976,
Schmied in Morsum
> siehe auch:
Historische Fotos von
Friesenhäusern
Sylter Häuser
Badebetrieb auf Sylt
Der 1. Weltkrieg auf
Sylt ... viele Fotos aus Klappholttal und vom Ellenbogen
Siehe auch historische Karte
von Morsum (Stand 1878)
sowie die Anschlusskarte Keitum
Karte Morsum 1811 (Vermessung
1783-87)
Morsumer mit Hakenkreuz
Zitierte Quellen:
Hansen, Christian Peter; Der Sylter Friese, Kiel 1860
Booysen, Jens; Beschreibung der Insel Silt, Schleswig 1828, Nachdruck
von Manfred Wedemeyer (Hrg.), Schleswig 1976
Krohn, Hugo; Die Bevölkerung der Insel Sylt, Bredstedt 1984
Dannenberg, Gerd: Schicksal hinter goldenen Lettern
Viele Männer sind Opfer der Seefahrt:
Bevölkerungsentwicklung
in Morsum
(Krohn, S. 160)
Jahr |
Gesamt |
männl. |
weibl. |
1613 |
298 |
|
|
1658 |
345 |
|
|
1689 |
460 |
|
|
1695 |
471 |
|
|
1709 |
550 |
|
|
1745 |
738 |
282 |
456 |
1769 |
786 |
324 |
462 |
1775 |
780 |
|
|
1803 |
761 |
314 |
447 |
1821 |
703 |
|
|
1825 |
728 |
|
|
1835 |
705 |
297 |
408 |
1840 |
734 |
|
|
1845 |
749 |
321 |
428 |
1850 |
767 |
|
|
1860 |
771 |
353 |
418 |
1871 |
681 |
276 |
405 |
1875 |
664 |
265 |
399 |
1880 |
662 |
257 |
405 |
1890 |
669 |
276 |
393 |
1895 |
636 |
276 |
360 |
1900 |
555 |
242 |
313 |
1905 |
484 |
212 |
272 |
1910 |
473 |
220 |
253 |
1919 |
489 |
228 |
261 |
1925 |
763 |
488 |
275 |
1933 |
511 |
257 |
254 |
Man bleibt unter sich
Auswärtige Ehegatten in Morsum
(Krohn, S. 163)
Jahr |
Ehen insg. |
männl.
ausw. |
weibl.
ausw. |
1651-
1674 |
72 |
2 |
0 |
1675-
1699 |
106 |
3 |
0 |
1700-
1724 |
120 |
4 |
0 |
1725-
1749 |
163 |
24 |
0 |
1750-
1774 |
117 |
17 |
0 |
1775-
1799 |
131 |
28 |
4 |
1800-
1849 |
145 |
42 |
4 |
1850-
1874 |
134 |
37 |
7 |
1875-
1899 |
128 |
37 |
2 |
1900-
1924 |
142 |
28 |
13 |
1925-
1933 |
39 |
20 |
14 |
"Die Zuwanderer kamen meist als
landwirtschaftliches Gesinde und Handwerker nach Morsum, in früheren
Zeiten waren wohl viele Seefahrer darunter. Die Mehrzahl entstammte den
nahegelegenen friesischen Marschdörfern der Wiedingharde und dem
sich nach Norden erstreckenden Küstensaum bis nach Ripen hinauf."
Diesen Weg beschritt auch
Nikolai Christian Lauritzen,
der aus Neukirchen nach Morsum kam , um zunächst als landwirtschaftlicher
Helfer beim Pastor zu arbeiten. Krohn weist in den Jahren
1861
1867
1868
1876
1900
jeweils einen Zuwanderer aus Neukirchen nach Morsum nach. Ich habe noch
nicht herausgefunden, wann NCL nach Morsum kam.
Quellen:
Walter Glindmeier, Morsumer Häuser im Wandel der Zeit
1920 bis 2002, Niebüll 2002
Elisabeth Westmore, Auswanderer von Sylt 1867 - 1914, Norderstedt 2015
Holger Piening, Zwischen Monarchie und Führerstaat, Nordfriesische Pastoren im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts,
in: Zwischen Eider und Wiedau, Nordfriesland 2017
Meinert Nielsen, 200 Jahre Archsumer Volksschule
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